Die Endphase des Zweiten Weltkrieges war das Thema der neunten militärhistorischen Exkursion der Reservistenkameradschaft Vechta. Unter dem Titel „Der Krieg am Niederrhein“ begaben sich die Reservisten auf Spurensuche der alliierten Offensiven Veritable, Plunder und Varsity.
Diese drei militärischen Unternehmen läuteten das Ende des Dritten Reiches ein, denn hierbei gelang den kanadischen, englischen und schottischen Einheiten im März 1945 der „Sprung“ über den sagenumwobenen Rhein bei den Städten Rees und Wesel.
An der groß angelegten Operation „Plunder“ waren eine Million Soldaten aus drei Ländern beteiligt. Die Alliierten zogen mehr als 4.000 Artilleriegeschütze am Westufer des Flusses zusammen und lagerten nahe der Front über 250.000 Tonnen Nachschub.
Zur Unterstützung der Rheinüberquerung wurde die umfassendste an einem Tag stattfindende Luftlandeoperation, Operation „Varsity“, durchgeführt. 14.000 Fallschirmjäger östlich des Rheins wurden hinter den feindlichen Linien abgesetzt, um den alliierten Brückenkopf zu stärken und die auf den Rhein zielende deutsche Artillerie außer Gefecht zu setzen. Der deutsche Widerstand wurde durch ständigen Artilleriebeschuss vollständig gebrochen.
Sachkundig und detailreich wurden die Exkursionsteilnehmer an den Orten des Geschehens von ihren Referenten über die Ereignisse unterrichtet. Wolfgang Endemann, Hobbyhistoriker und Buchautor referierte über die Operation Veritable, Jaap Snijders, ehemaliger niederländischer Berufssoldat und History-Guide des Grenslandmuseums (NL) brachte die Themen „Plunder“ und „Varsity“ den Reservisten aus Vechta näher.
Traditionell gedachten die Vechtaer Reservisten den Gefallenen. Gemeinsam mit ihren Kameraden vom Niederrhein legten sie in einer militärischen Zeremonie einen Kranz auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Weeze nieder.