Anlässlich des diesjährigen Volkstrauertages nahm die Bundeswehr-Reservistenkameradschaft Vechta zum ersten Mal an der Zeremonie auf dem deutschen Soldatenfriedhof im belgischen Lommel teil.
Die Reservisten aus Vechta waren einer Einladung des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge Sektion Belgien gefolgt. „Es war eine Ehre für uns, an dieser Gedenkveranstaltung teilnehmen zu dürfen und gemeinsam mit unseren belgischen Kameraden des Freundeskreis Eupen-Malmedy-St. Vith einen Kranz niederzulegen“, so der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Vechta, Unteroffizier der Reserve Alexander Esser. Unter den Teilnehmern und Ehrengästen dieser zentralen Volkstrauertagsveranstaltung für die BENELUX-Staaten waren neben dem deutschen und niederländischen Botschafter zahlreiche hochrangige Militärs verschiedener Natostaaten, so aus Frankreich und Großbritannien. Das Totengedenken, das seit den 1950er Jahren formeller Bestandteil des Volkstrauertages ist, verlas der deutsche Botschafter in Belgien, Martin Kotthaus.
Auf dieser größten deutschen Kriegsgräberstätte im westeuropäischen Ausland sind fast 40.000 deutsche Gefallene überwiegend des zweiten Weltkriegs bestattet. Auch deutsche Soldaten, die während der Kämpfe in der „Schlacht im Hürtgenwald“ ums Leben kamen, fanden dort ihre letzte Ruhestätte. Mit der Hürtgenwaldschlacht hatten sich die Vechtaer Reservisten tagszuvor im Rahmen einer Militärhistorischen Exkursion auseinandergesetzt. Von Oktober 1944 bis Februar 1945 lieferten sich das US-Militär und die deutsche Wehrmacht in diesem dichtbewaldeten und von Schluchten durchzogenen Gebiet südlich von Aachen die längste und unerbittlichste Schlacht des zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden. In der amerikanischen Erinnerungskultur und in den Generalstabslehrgängen der US-Armee wird die Schlacht im Hürtgenwald als „Verdun in der Eifel“ und als „größtes Desaster der amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg“ behandelt. Der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway, der als Kriegsberichterstatter an den Kämpfen im Hürtgenwald teilnahm, beschrieb seine traumatischen Erlebnisse dort mit den Worten: „Es war eine sonderbare Gegend, in der es äußerst schwierig war, am Leben zu bleiben. Selbst, wenn man einfach nur dort war.“