Geschichte der Reservistenkameradschaft Vechta

Gründungsjahre
1972 trafen sich in Vechta interessierte ehemalige Soldaten der Bundeswehr in losen Treffen, um über die Bundewehr zu diskutieren und an den ersten Veranstaltungen des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. teilzunehmen. Zum damaligen Spektrum der Veranstaltungen gehörten Schießen auf den umliegenden Standortschießanlagen der Bundeswehr sowie Inübunghalten des militärischen Wissens aus der aktiven Wehrübungszeit.

Am 09. Januar 1974 gründete sich dann die RK Vechta im Verband Gründungsurkunde RK Vechtader Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. auf Betreiben des Kreisorganisationsleiters (KrsOrgLtr) Bernhard Siewert (mit Büro beim damals noch existierenden Verteidigungskreiskommando Ahlhorn), als eigenständige Reservistenkameradschaft.

Reges Vereinsleben und große Erfolge
In den Anfangsjahren war die RK Vechta Gast in der damaligen Petersburg an der Falkenrotterstraße. Da etliche Mitglieder auch Mitglied im Bürgerschützenverein (BSV) Vechta waren und die Petersburg von der dort ansässigen Kompanie ebenfalls als Vereinslokal genutzt wurde, wurde ein Vertrag geschlossen, um der RK-Vechta die Nutzung des dortigen Schießstandes zu ermöglichen.

In den folgenden Jahren entwickelte sich ein reges Vereinsleben, das geprägt war durch Teilnahme an vielen verschiedenen Veranstaltungen, die durch die Bundeswehr und den sich bildenden weiteren Kameradschaften im Verteidigungskreis Ahlhorn angeboten wurden.  In dieser Zeit hatte die RK Vechta ein sehr ausgeprägtes Vereinsleben, bei dem sich schon früh herauskristallisierte, dass bei den Schießwettbewerben der Name der RK immer wieder auf den ersten Plätzen auftauchte. Das hatte zur Folge, dass beim VKK Ahlhorn Pläne erarbeitet wurden, die guten Schützen einem Scharfschützenlehrgang der Bundeswehr zuzuführen. Da aber ein Großteil der Kameraden im Berufsleben standen und somit wenig Zeit für einen Voll-Lehrgang hatten, wurde im Rahmen eines Musterlehrganges, der zum damaligen Zeitpunkt ein Novum in der Bunderwehr war, an Wochenenden auf der Standortschießanlage Ahlhorn ausgebildet. Der Abschluss des Lehrganges fand auf dem Truppenübungsplatz in der Nähe von Celle statt, alle Teilnehmer erhielten danach die notwendige ATN (Ausbildung/Tätigkeitsnachweis).

In den weiteren Jahren waren diese Kameraden immer wieder auf den ersten Plätzen der regionalen Schießveranstaltungen zu finden. Dieses setzte sich auch auf bundesweiten und internationalen Veranstaltungen fort, wie in Bielefeld, beim Internationalen Militärschießen in Wien und vielen weiteren Veranstaltungen. Die teilnehmenden Mitglieder der RK trugen auf diesen Veranstaltungen den Namen der RK Vechta und somit auch den Namen der Stadt Vechta weit in die Republik und ins benachbarte Ausland hinaus.

Wendejahre und ihre Herausforderungen
Den großen Schnitt erlebte die RK Vechta im Wendejahr 1990, als die Bundeswehr die ersten schmerzhaften Erfahrungen durch die anstehenden Reformen machen musste. Der Verband der Reservisten und somit auch die Kameradschaften mussten diesen Weg mit begleiten, da die Anforderungen an die Bundeswehr im Rahmen des Zusammenbruchs des Warschauer Paktes plötzlich völlig anders waren und die Truppe von den Reservisten erwartete, sich der neuen Lage zu stellen. Es wurde eine Reservisten-konzeption erarbeitet, die die Themen für die Reservisten vorgab. Die betonte neue Wichtigkeit der Reservisten wurde durch das Einsetzen eines Beauftragten für Reservisten, dem stellv. Generalinspekteur der Bundeswehr, dokumentiert.

Dadurch wurden viele alte Zöpfe und liebgewonnene Dinge im Reservistenleben ad Acta gelegt, was leider dazu führte, dass der Reservistenverband und die Kameradschaften Mitglieder verloren. Auch die RK Vechta blieb von einem Mitgliederschwund nicht verschont, da diese Kameraden das Konzept nicht mittragen wollten.

Neuorientierung der Bundeswehr und ihre Auswirkungen
Den weiteren großen Schnitt erlebten die Reservisten nach der Neuorientierung der Bundeswehr als Einsatzarmee, als nur noch Dinge für die Bundeswehr relevant waren, die im Zusammenhang mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr standen. Da viele unserer Kameraden in einem Alter sind, in dem sie nie in einen Auslandseinsatz gehen würden, hatte dieses wiederum zur Folge, dass viele Kameraden den Verband verließen und sich anderweitig orientierten.

Als dann 2011 auch noch die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, musste der Verband sich erneut umorientieren. Zur Zeit erarbeitet die Bundeswehr und der Verband der Reservisten neue Möglichkeiten, die noch vorhandenen Reservisten sinnvoll einzusetzen. In diesem Bereich ist auch die RK Vechta gefordert, diese neuen Möglichkeiten umzusetzen. Mit zahlreichen, qualitativ hochwertigen Aktivitäten in der vergangenen Zeit hat sich die RK Vechta regional, aber auch überregional wieder Gehör verschafft und dadurch auch wieder neue Mitglieder gewinnen können.

Stand: 04.02.2019

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