40 Jahre alt ist inzwischen der Reservistenverband Vechta geworden. Die Feierlichkeit fand im Rathaus Vechta im Beisein von vielen Ehrengästen statt, darunter auch Bürgermeister Helmut Gels, der Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Siemer, Vorsitzender der Reservisten Landesgruppe Niedersachsen Manfred Schreiber, Oberst der Reserve sowie Probst Matschke.
Der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Vechta Professor Dr. Oliver Prinz, Major der Reserve, begrüßte auch viele Reservistenverbände aus dem Kreisverband Ahlhorn (Oldenburg). So auch Zeitzeugen aus der Gründungszeit wie beispielsweise Jürgen Barske, Oberstabsfeldwebel d.R. , der heute als Ehrenvorsitzender der RK Vechta angehört. Weit über 60 Gäste aus dem gesamten Raum von Niedersachsen waren gekommen, um dem runden Geburtstag einen würdigen Rahmen zu geben. Besonders erfreut war Helmut Gels, der seinerzeit selbst der Luftwaffe angehörte und heute Major der Reserve ist, über die aktive Gruppe in seiner Stadt und der Umgebung von Vechta. Er machte deutlich, dass es wichtig ist, viele Mitglieder der deutschen Streitkräfte der Bundeswehr als Reservisten und somit als Verbündete zu haben. Er selbst war Reserveoffizier und fühlt sich dem Reservistenverband besonders verbunden. Denn das Wirken dieser Kameradschaften wie beispielsweise in Vechta habe einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, zumal sie als Bindeglied zwischen Bevölkerung und der Bundeswehr agieren. Heute sind die Reservisten bundesweit auf vielen Gebieten aktiv. Sei es wie erst im vergangenen Jahr als ehrenamtliche Helfer bei Flutkatastrophen oder im Rahmen der Ferienpassaktion.
„40 Jahre Reservistenarbeit bedeutet auch, sich für Frieden und Freiheit einzusetzen“, so Jürgen Barske. Er ließ die letzten Jahre noch einmal Revue passieren. Im Jahre 1972 trafen sich ehemalige Soldaten und entschlossen sich, dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. beizutreten. Zwei Jahre später, am 9. Januar 1974 wurde dann die Reservistenkameradschaft Vechta gegründet. Vom einfachen Soldaten bis hin zum General, alles war hier vertreten. „In der Reservistenkameradschaft gibt es keine Unterschiede zwischen Dienstgraden und Einheiten. Hier sind alle gleichgestellt und die Kameradschaft wird groß geschrieben“, führte Barske weiter aus. Wenn auch das Bild der Reservistenarbeit seinerzeit noch von militärischen Aufgaben wie beispielsweise Wehrübungen geprägt war, änderte sich das Aufgabenspektrum besonders im 21. Jahrhundert.
Die Reservisten hatten es innerhalb der 40 Jahre jedoch nicht immer leicht. Sei es in der, Bundeswehr selbst, oder bei der Bevölkerung. Doch als die Wehrpflicht abgeschafft wurde, musste sich auch die Bundeswehr reformieren. Denn schnell war erkannt, dass die Neuausrichtung ihrer Schwerpunktaufgaben ohne die aktive Reservistentruppen nicht funktionieren kann. Heute sind beispielsweise über 5000 RK Mitglieder im Bereich des Katastrophenschutzes tätig. Sie stellen im Bedarfsfall das militärische Verbindungselement zum Landrat her und beraten diesen in Fragen von Unterstützungsleistungen und das uneigennützig. Allein im Einsatz beim Oder-Hochwasser waren immerhin 20.000 Soldaten und Reservisten gemeinsam bundesweit erfolgreich im Einsatz. „Wir sind immer bemüht, unser Ansehen besonders in der Bevölkerung zu verbessern“, so Oliver Prinz. Und neben allen Reformen gibt es dennoch eine Konstante in der Armee: Die Militärseelsorge. So wie Probst Matschke oder andere Pfarrer und Pastoren, ganz gleich ob katholisch oder evangelisch, sie sind noch heute wichtige Partner für die Soldaten. Insbesondere für diejenigen, die in Krisengebieten im Einsatz sind. In der RK Vechta sind heute 90 Mitglieder aktiv dabei.
Text: Beumelburg-Nordbrock
Fotos: RK Vechta