Auf ihrem Jakobsmarsch legte die Reservistenkameradschaft Vechta eine weitere 25-km-Etappe zurück. Nach Neuenkirchen-Vörden, Osnabrück und Münster war die Wallfahrtsstadt Kevelaer am Niederrhein (NRW) das diesjährige Ziel. Seit 2021 veranstalten die Reservisten jährlich den Jakobsmarsch entlang ausgewählter Routen auf dem deutschen Jakobswegenetz.
Entstanden war die Idee zu dieser Marschveranstaltung während der Coronapandemie, als man in einer Phase niedriger Inzidenzen ad hoc den Mitgliedern des Reservistenverbandes ein Gruppenerlebnis „an frischer Luft und in der Natur“ anbieten wollte. „Die Resonanz war von Anfang an groß und hält bis heute an“, berichtet stolz der neue Vorsitzende der RK Vechta, Hauptgefreiter der Reserve Felix Deutschmann, „denn viele Events von Vereinen und Institutionen, die während der Coronazeit initiiert wurden, sind längst wieder eingestellt worden.“ Absicht der Veranstaltung sei es auch, Reservistenkameraden aus den Regionen der jeweiligen Etappen zur Teilnahme einzuladen und kennenzulernen. Einen religiösen Hintergrund habe der Jakobsmarsch nicht, aber in den Augen der Vechtaer Reservisten passe Pilgern und Kameradschaftsgeist gut zusammen. So seien in früheren Zeiten die Pilger zumeist in Gruppen unterwegs gewesen und hätten sich gegenseitig unterstützt.
Dass der Jakobsmarsch der RK Vechta einzigartig in Deutschland ist, bestätigten auch die Reaktionen der Zivilbevölkerung. „Soldaten der Bundeswehr haben wir hier in Kevelaer noch nie gesehen“, war der positive Tenor, der während des militärischen Antretens am Zielort, der Gnadenkapelle im Zentrum von Kevelaer, oft zu hören war. „Der Auftrag des Reservistenverbandes ist unter anderem auch, Mittler zwischen der Bundeswehr und der Zivilgesellschaft zu sein“, so Felix Deutschmann weiter, „den nehmen wir gerne wahr durch unsere Präsenz in der Öffentlichkeit und daraus entstehende Gespräche über die Bundeswehr, Militär allgemein und Verteidigungspolitik.“